Die Milbenallergie: Wenn die Allergene in der eigenen Wohnung warten
Bei einer Milbenallergie sind Sie in der Regel nicht gegen die Milben selbst, sondern gegen die Ausscheidungsprodukte allergisch. Die häufigste Variante dieser Allergie ist die Hausstaubmilbenallergie, welche oftmals auch mit Hausstauballergie abgekürzt wird. Die Ausscheidungen der Milben sammeln sich auf Matratzen oder auch Teppichböden an und werden durch die Luft weiter aufgewirbelt. Gelangen die Allergie auslösenden Stoffe an die Atemwege, dann treten dort verschiedene Symptome auf. Die meisten Patienten leiden an geröteten und tränenden Augen, an Niesanfällen und verstopften Nasen. In schlimmeren Fällen kommt es zu typischen Asthma-Symptomen wie dem erschwerten Atmen und Husten. Vor allem Kinder können aufgrund der Milbenallergie zudem Neurodermitis entwickeln.
In welchen Zeiträumen tritt die Milbenallergie auf?
Die Milbenallergie ist auf keine bestimmte Jahreszeit beschränkt. Sie tritt ganzjährig in Erscheinung, die Schwere hängt jedoch von wohnungsbedingten Faktoren ab. Klassische Heizkörper wirbeln die Luft im Winter auf, was zu einer Verteilung der Milbenausscheidungen in der gesamten Wohnung führt. Daher ist das Maß, mit welchem Sie in der kalten Jahreszeit mit den Allergenen in Berührung kommen, größer als im Sommer. Die Intensität der Beschwerden nimmt somit zu. Eine weitere Auffälligkeit in Bezug auf den Zeitpunkt ist die Beobachtung, dass in den Morgenstunden die Symptomatik ansteigt. Diese Aussage lässt sich damit begründen, dass sich im Bett besonders viele Milben befinden. Wenn Sie die ganze Nacht in dem Bett geschlafen haben, dann ist die Reizung am Morgen besonders groß.
Vorbeugende Maßnahmen gegen die Silbenallergie
Im Falle einer Milbenallergie sollten Sie versuchen, die Milben so gut wie möglich aus dem Haus zu verbannen. Ein hoher Hygienestandard ist hierfür Grundvoraussetzung. Milben befinden sich im Haus vor allem im Staub aber auch in Betten und überall dort wo sich Menschen aufhalten. Sie lieben Hautschuppen, Haare und Fingernägel. Da sich die Haut regelmäßig erneuert und ständig kleinste Hautschuppen abfallen, halten sich die Milben bevorzugt an den entsprechenden Orten auf. Der Mensch schläft im Durchschnitt 7 bis 8 Stunden, wodurch das Bett für die Milben der ideale Ort ist. Aber auch die Couch ist ein beliebter Aufenthaltsort und somit ein potentieller Auslöser für die Milbenallergie. Das Problem beim Teppichboden ist, dass dort leicht Staub hängen bleiben kann. Leiden Sie an einer Milbenallergie, dann sind Laminat oder Parkett besser geeignet, da sie effektiver gereinigt werden können und über eine glatte Oberfläche verfügen.
Die Prozesse im Körper bei der Silbenallergie
Milben sind spinnenartige Tiere, die rund 0,1 bis 0,5 Millimeter groß sind. Sie können mit dem bloßen Auge ebenso wenig wie ihre Ausscheidungen erkannt werden. Gelangt der Körper mit den Allergen in Berührung, dann startet eine Abwehrreaktion, die zu den typischen Symptomen führt. Durch das Niesen und die laufende Nase sollen unerwünschte Stoffe aus dem Körper befördert werden. Da die Reizung durch die Tiere bei der Milbenallergie bestehen bleibt und durch die Reaktion des Immunsystems nicht ausgeschaltet werden kann, nehmen die Beschwerden nicht ab. Der Körper wendet sich fälschlicherweise gegen die Milben und bekämpft sie. Die Anwesenheit der Milben in einem Haushalt kann nicht verhindert jedoch reduziert werden. Die Tiere lieben vor allem warme und feuchte Orte, was eine weitere Eigenschaft vom Bett ist.
Soziale Probleme
Die Milbenallergie führt mitunter zu sozialen Problemen, da Sie besonders in Hotelzimmern oder beim Besuch von Freunden Schwierigkeiten haben. Zu Hause können Sie auf die Ausstattung der Wohnung mit Holzfußböden achten und Teppichboden vermeiden. Übernachten Sie jedoch außerhalb des eigenen Hauses, dann kann die Belastung durch Milben höher sein. Tagesdecken für das Bett, der Hochfloor-Teppich im Wohnzimmer oder die Polstercouch können die Symptome der Milbenallergie begünstigen. Wenn Sie in einem Ferienhaus oder in einem Hotel wohnen, dann sollten Sie zuvor nach speziellen Allergikerzimmern fragen. Zwar existiert hierbei keine genaue Norm und meistens bezieht sich die Definition auf Hundehaarallergien, jedoch wurde bei der Einrichtung meistens auf Teppichboden verzichtet.
Milbenallergie: Maßnahmen, Medikamente und Therapie
1. Richten Sie Ihr Haus Allergiker freundlich ein
Unverzichtbare Maßnahmen bei der Milbenallergie sind das regelmäßige Waschen von Textilien und die erhöhte Hygiene in der Wohnung. Teppiche und andere Wohntextilien sollten gegen Allergiker freundliche Einrichtungen ausgetauscht werden. Bettbezüge sollten möglichst atmungsaktiv sein, hierbei hat sich Baumwolle als Material bewährt.
2. Mögliche Medikamentengaben bei der Milbenallergie
Die Gabe von Antihistaminika kann eine schnelle Hilfe darstellen, ebenso wie Kortikoid-Sprays. Die Einnahme muss mit einem Arzt besprochen werden und sollte stets in Kombination mit der Umgestaltung des Hauses erfolgen. Durch die Reduktion des Einflusses der Milben kann die Höhe der notwendigen Medikamente gesenkt werden.
3. Langfristige Therapien gegen die Milbenallergie
Um langfristige Erfolge zu erzielen, sollte eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Da der Kontakt mit den Tieren bei einer Milbenallergie nicht vermieden werden kann, müssen Sie an die Allergie auslösenden Stoffe langsam gewöhnt werden. Die Therapien sind über Zeiträume von mehreren Monaten beziehungsweise mehreren Jahren ausgerichtet. Sie dürfen nicht zu stark verkürzt werden, da ansonsten die gewünschte Wirkung nicht erreicht werden kann.
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